Energiemangellage managen.
31.08.2022
Sind Sie auf Energiemangel vorbereitet? Was viele lange vernachlässigt haben, wird plötzlich dringend. Einerseits zwingen die stark gestiegenen Energiepreise zu Effizienzsteigerungen, andererseits drohen die Behörden im Fall einer verschärften Lage den Energiebezug einzuschränken. Je nach Szenario reichen die Massnahmen von einfachen Sparapellen über Kontingentierung (Gas) bis hin zu Netzabschaltungen (Strom).
Was ist also zu tun? Grundlage für die Planung von Massnahmen ist das Wissen über die eigenen Prozesse und Anlagen. Welche Maschinen und Prozesse benötigen in welchen Betriebszuständen wie viel und welche Art von Energie? Im Idealfall liegen bereits Messwerte vor. Wenn nicht, sollten Schätzungen vorgenommen oder temporäre Messungen durchgeführt werden. Die daraus basierende Auslegeordnung ermöglicht es, Einsparpotentiale zu identifizieren und für den Fall von Kontingentierung zu priorisieren. Es muss klar sein, welche Anlagen zurückgefahren oder abgeschaltet werden können und welche zwingend notwendig sind, um den Betrieb und im schlimmsten Fall die Sicherheit zu gewährleisten. Sind die Schritte definiert, ist durch technische und/oder organisatorische Massnahme sicherzustellen, dass die nötigen Massnahmen bei Bedarfsfall rasch und zuverlässig umgesetzt werden können.
ISO 50001-zertifizierte Betriebe dürften die erläuterten Schritte bekannt sein. Auch wer sich im Energiebereich kontinuierlich verbessern will, muss seine Anlagen und Prozesse bezüglich Energie kennen und beherrschen. Es bietet sich also an, aus der Not eine Tugend zu machen und die nötigen Strukturen im Betrieb zu schaffen, um kontinuierliche Energieeinsparungen zu ermöglichen. Ganz im Sinne des bekannten Zitats: «Lass keine Krise ungenutzt verstreichen»!
31.08.2022
Simon Kröni